Brandenburgs erste Plattfibel in Potsdam vorgestellt

Wittstock/Dosse, den 07.08.2020

Mitglieder des Vereins für Niederdeutsch im Land Brandenburg, Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst und die Vizepräsidentin des Landtags Barbara Richstein präsentierten am Mittwoch, 5. August 2020, die erste Brandenburger Plattfibel.

 

Das Lehrbuch für Niederdeutsch in der Grundschule wurde von den Mitgliedern des Landesvereins erarbeitet und vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport gefördert. Die beiden Hauptfiguren „Max“ und „Klara“ begleiten die Schüler altersgerecht durch das Lehrbuch. Die Gestaltung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam. Die Fibel soll helfen, Kindern das Märkisch Platt zu vermitteln, das zum mündlichen Kulturerbe Brandenburgs gehört.

„Ich bedanke mich für das Engagement und die Hartnäckigkeit der Fibel-Macherinnen und Macher, die das Lehrbuch konzipiert und umgesetzt haben. Die Pflege der plattdeutschen Sprache ist ein wichtiges Anliegen und kann den Schülerinnen und Schülern sehr viel Spaß machen“, erklärte Bildungsministerin Britta Ernst beim Termin in Potsdam.

 

An der Präsentation der ersten Brandenburger Plattfibel nahmen neben Wittstocks Bürgermeister Jörg Gehrmann und der Amtsleiterin für Kultur und Tourismus, Georgia Arndt, unter anderem die Wittstocker Plattsprecher Heidi Schäfer, Ingrid Meckelburg und Heidemarie Morling sowie weitere Mitglieder des Vereins für Niederdeutsch teil. Die ursprünglich mit Kindern geplante Übergabe der Fibel im Frühjahr 2020 fiel dem Corona-Virus zum Opfer. Eigens für das vorgesehene Programm wurden damals Laternen gebastelt, die nun von den Erwachsenen Platt-Sprechern an die Politiker übergeben wurden.

 

Das von der Europäischen Charta für Regional- und Minderheitensprachen geschützte Niederdeutsch ist in seinem Bestand bedroht, da es kaum noch auf traditionelle Weise in den Familien weitergegeben wird. Im Rahmen der europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprache hat sich das Land  Brandenburg deshalb im Koalitionsvertrag dazu verpflichtet, diese Sprachen zu schützen und zu fördern. Seit 2014 vereint der Verein für Niederdeutsch im Land Brandenburg die Plattsprecher von Uckermark, Prignitz, Havelland, Barnim und Fläming und setzt sich dafür ein, das Brandenburger Platt zu bewahren. Er organisiert vielfältige Projekte, um Niederdeutsch als einzigartiges immaterielles Kulturgut zu fördern.

 

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